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Durchführung von Kotproben

Warum überhaupt auf Cryptosporidien testen lassen?
Cryptosporidien sind heimtückische Parasiten deren Heilung bislang nicht erforscht ist. Lange im Wirt unbemerkt treiben sie ihr Unwesen, was von einem auf den anderen Tag ein riesiges Ausmaß an Symptomen nach sich zieht. Die Tiere bauen dann rasant ab und es gibt kaum noch eine Möglichkeit einzugreifen. Die Parasiten sind extrem ansteckend für andere Reptilien und haben dem einen oder anderen Züchter den kompletten Bestand gekostet.
Darum sollte nie ein infiziertes Tier veräußert werden ohne den Hinweis auf diese Krankheit. Gleiches gilt für Terrarien und Zubehör welches in Kontakt mit dem Tier oder dem Halter des Tieres war. Infizierte Tiere müssen nicht zwangsläufig eingeschläfert werden. Falls ein Ausbruch stattfinden sollte, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten. Sie können mich gerne diesbezüglich kontaktieren, wenn Sie Hilfe benötigen.


Um bei Neuzugängen den Gesundheitszustand zu überprüfen, ist es unumgänglich Kotproben der Tiere in ein geeignetes Labor zu schicken. Die Problematik Cryptosporidien (<-- kann angeklickt werden) darf niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Ein zuverlässiges Verfahren zur Feststellung von diesen Parasiten bietet Laboklin durch das PCR Verfahren. Es gibt zwar alternative Labore in Deutschland, diese wiederum bieten nach einem positiven Befund allerdings nicht die Möglichkeit einer Sequenzierung / Differenzierung (in dieser wird der Stamm bestimmt) und können somit falschpositive Ergebnisse liefern. Die Ausnahme bietet derzeit Exo Med. Mir persönlich ist allerdings noch nicht genug darüber bekannt um ein Urteil abzugeben.

Was ist PCR?
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zählt zu den wichtigsten Methoden der modernen Molekularbiologie, daher haben die Erregernachweise mittels PCR in der Diagnostik vielfach die konventionellen Nachweismethoden abgelöst.
PCRs basieren auf einer Vervielfältigung kurzer, genau definierter DNA-Sequenzen des Erregers. Daraus resultieren eine extrem hohe Sensitivität und Spezifität dieser Methode. Da bei der PCR Erreger-DNA bzw. -RNA nachgewiesen wird, ist früher und darüber hinaus durch einmalige Untersuchung ein Erregernachweis zu führen als z.B. durch Antikörpernachweise oder kulturelle Techniken. (...)
Die hohe Sensitivität der PCR-Tests erfordert eine sorgfältige Probenentnahme. Bzgl. Probentransport ist die PCR relativ robust, da keine vermehrungsfähigen Erreger (wie z.B. bei der kulturellen Erregeranzüchtung) erforderlich sind, extreme Temperaturschwankungen sollten jedoch vermieden werden. (Quelle: http://www.laboklin.de/)


Wie kann ich nun also vorgehen?
Sobald das Tier gekauft ist und sich in meiner Obhut befindet beginne ich mit dem Sammeln der Proben. Habe ich 2-3 Proben sammeln können, sende ich diese umgehend ins Labor zur ersten Untersuchung via PCR. Ein Link zum Formular samt Adresse findet ihr unten. Ebenso ein bereits ausgefülltes Beispiel.
Mit der parasitologischen Untersuchung (Anreicherung), auch oft Flotation genannt, ist das etwas anders. In den ersten 2 Wochen nach dem Kauf lasse ich das Tier erst einmal zur Ruhe kommen und sich an die neue Situation gewöhnen. Der Transport, die neue Umgebung und die neuen Gerüche sorgen für Stress und können den Parasitendruck erhöhen, welcher sich nach einiger Zeit wieder von selbst reguliert. In dieser Zeit sammle ich bei einem äußerlich gesunden Tier noch keine Proben für die Flotation. Sollten Probleme wie Erbrechen oder Durchfall auftreten, die sich nach 2-3 Tagen nicht gelegt haben, ist sofort zu handeln und mit dem Tier bei einem Tierarzt vorstellig zu werden.

Nach Ablauf der 2 Wochen kann begonnen werden eine frische Probe zu sammeln und diese auf schnellstem Wege zu einem kundigen Tierarzt zu bringen. Als Behältnis dient ein Kotröhrchen vom Tierarzt oder aus der Apotheke. Aber auch die gelben Eier aus einem Ü-Ei tut sein Nötigstes. Die gesammelte Proben sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden und am nächsten Morgen zum Tierarzt gebracht werden. Alternativ kann man auch bis zur nächsten PCR (4-6 Wochen nach der ersten) warten und bei dem Labor die normale parasitologische Untersuchung ebenfalls in Auftrag geben. Ich verwende dann allerdings zwei Röhrchen und kennzeichne die mit der frischen Probe deutlich. Das ist deshalb so wichtig, weil viele sehr schädliche Parasiten bereits nach kurzer Zeit kaum bis gar nicht mehr nachgewiesen werden können, wohingegen Cryptosporidien auch in sehr altem Material nocht deutlich werden.

Die Dritte und letzte PCR sollte nach weiteren 4-6 Wochen gemacht werden. Wichtig ist nicht die Quarantäne möglichst schnell zu beenden, sondern möglichst gesund und ohne Bedenken. Am besten behält man im Hinterkopf, dass eine Infektion mit anschließender Ausscheidung der Oozysten, die für den Nachweis notwendig ist, einige Zeit braucht. Somit will gut Ding Weile haben.Darum lautet mein Rat die letzte PCR 12 Wochen nach dem Kauf durchführen zu lassen und die erste PCR schnellstmöglich nach dem Kauf um kein Risiko einzugehen mit einem Tier das eventuell bereits so lange infiziert ist, das es hochansteckende Oozysten ausscheidet.

Zurück zur Flotation. Sollte in dem Bericht des Labors ein Befund angezeigt werden, sollte ein kundiger Tierarzt kontaktiert werden und der vorliegende Bericht besprochen werden. Wenn eine Behandlung notwendig ist, führen Sie diese durch und wiederholen die Flotation nach Ablauf (plus einiger Tage) der Behandlung noch einmal um die Wirksamkeit der Medikamente zu überprüfen.

​Sollten alle 3 PCR Ergebnisse und die Flotation ein negatives Ergebnis anzeigen, kann das Tier frühstens dann den Bestand zugeführt werden.

Noch ein Tipp von mir, meistens sind die allgemeinen parasitologischen Untersuchungen bei einem Tierarzt vor Ort günstiger. Wichtig ist hier dennoch, dass der Arzt reptilienkundig ist (nachzuschlagen hier). Der Vorteil ist, das man die Probe vom Vorabend wirklich noch frisch untersuchen kann, da sie nicht versendet wird.

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Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Die Kosten für eine PCR liegt bei 39,44€ netto. Falls notwendig erfolgt eine Differenzierung und kostet ebenfalls 39,44€ netto (das ist allerdings selten der Fall, es sei denn, dass Tier ist tatsächlich positiv. Falsch-positive Ergebnisse gibt es, sind aber eher die Ausnahme. Dennoch nicht allzu selten da Cryptosporidien der Futtertiere ebenfalls positiv anschlagen jedoch nicht pathogen für ein Reptil sind).
Eine Flotation kostet 15,26€ netto. Die Ergebnisse erfolgen mit einem Schweregrad des Befalls, sofern einer vorliegt. Aktuelle Preise findet man auf www.Laboklin.de. Bitte immer erst dort nachschauen. (Hinzu kommt noch die MwSt.)

FAQ

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F: Woher bekomme ich Probenröhrchen?

A: Aus der Apotheke. Dort werden sie unter "Stuhlprobenröhrchen" geführt. Ebenso aus dem Internet oder wie schon im Text geschrieben nimmt man einfach das gelbe Plastikding aus einem Ü-Ei.

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F: Wie bewahre ich die Proben auf?

A: Am besten im Kühlschrank.

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F: Müssen die Proben für die PCR auch ganz frisch sein?

A: Nein. Auch ältere, selbst trockene Proben können laut Labor zuverlässige Ergebnisse erbringen.

Muster / Beispiel

Es wird lediglich Seite 1 des Formulars benötigt

Muster
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