Fablegeckos

PCR vs. ELISA
Wie ich hier und da schon öfter angemerkt habe bin ich kein Biologe. Alles was ich über dieses Thema weiß habe ich mir selbst angeeignet. Verschiedene Quellen wie Gespräche mit unterschiedlichen Laboren, öffentliche Berichte, Gespräche mit einigen Biologen und Ärzten, Bücher und andere Schriftstücke sowie der Austausch mit Gleichgesinnten waren mir hierbei eine Hilfe.
Oft sind Neueinsteiger in diesem Hobby der Reptilienhaltung verwirrt über diese beiden Möglichkeiten zur Feststellung von Cryptosporidien. Welcher ist der Bessere? Ist überhaupt einer besser oder sind beide gleich gut/schlecht? Was passiert bei der Untersuchung denn genau?
Ich möchte den Beitrag möglichst so gestalten, dass Biologen bei meiner Wortwahl nicht die Hände über den Kopf zusammen schlagen und Otto Normalverbraucher (wie auch ich einer bin) trotzdem verstehen was ich schreibe.
​
PCR
(dt. Polymerase-Kettenreaktion)
Dieses Verfahren ermittelt die im Kot vorhandenen DNA durch Vervielfältigung derer. Das bedeutet, scheidet ein Gecko selbst geringste Mengen der gefährlichen Cryptosporidienerreger oder abgestorbenes Material dessen aus, wird durch die Vervielfältigung aus wenig viel. Da dieses Verfahren zur Ermittlung von DNA dient, reichen selbst abgestorbene Erreger zum sicheren Nachweis aus. Wurde der Hinweis auf diesen Erreger bei der PCR gefunden, so bietet die Sequenzierung/Differenzierung die Möglichkeit der genauen Zuordnung. Dies ist allerdings nur im Zusammenhang mit einer PCR möglich. Auch die PCR selbst bietet keine 100% Sicherheit, und meldet auch mal bei anderen Erregern Alarm. Wie sich gezeigt hat liegt die DNA für Fischfutter oder auch australischer Sand so nah bei denen der Cryptosporidien, dass ein positives Ergebnis angezeigt werden kann. Hinterher kann man darüber staunen, als Betroffener hat man allerdings erstmal nichts zu lachen. Deshalb sollte man positive Ergebnisse immer differenzieren lassen.
Die Probensammlung für die PCR erfolgt über mehrere Tage, sodass die Wahrscheinlichkeit für die Ausscheidung von Erregern um ein vielfaches höher ist.
Bei Youtube findet man das Ganze auch noch mal gut erklärt. Diese Links empfinde ich als ziemlich hilfreich:
Pro
-
Sehr sicherer Nachweis selbst trotz bereits abgestorbene Erreger
-
Die Möglichkeit der Differenzierung
-
durch das Sammeln mehrerer Proben an mehreren Tagen erhöht sich die Sicherheit des Ergebnisses
Contra
-
teurer als Elisa
ELISA
(Enzyme-linked Immunosorbent Assay)
Dieses Verfahren reagiert auf Antikörper. Wenn ein Gecko mit Cryptosporidien infiziert ist, ist es möglich, dass dieser Antikörper bildet. Es ist aber auch möglich, dass er es nicht tut. Eine Problematik ist es, dass bei vielen Erregern die der Gecko haben kann (also nicht nur bei Cryptosporidien) die gleichen Antikörper gebildet werden. Somit ist das Risiko eines falschpositiven Ergebnisses sehr groß. Ein weiteres Problem ist, dass Antikörper schon nach kurzer Zeit außerhalb des Wirts nicht mehr sicher nachgewiesen werden können. Wenn der Gecko als Cryptosporidien hat, und das zu untersuchende Material (Kot) nicht sachgemäß entnommen und umgehend untersucht wird, ist das Risiko eines falschnegativen Ergebisses ebenfalls gegeben.
Mein Fazit: Was sich z.B. in der Schweinezucht bewährt hat, ist für die Reptilienhaltung ungeeignet.
Bei Youtube findet man das Ganze auch noch mal gut erklärt. Diese Links empfinde ich als ziemlich hilfreich:
Pro
-
günstiger als ein PCR-Test
Contra
-
Für die Anwendung durch einfache Leute sehr unsicher
-
positive Ergebnisse können auf alles mögliche zurück-geführt werden
Begriffserklärungen
falschpositiv bedeutet, dass das ausgewählte Verfahren positiv anschlägt obwohl sich kein bedenklicher Erreger im Kot befand.
falschnegativ bedeutet, dass das ausgewählte Verfahren negativ anschlägt obwohl sich ein bedenklicher Erreger im Kot befand.
Antikörper sind körpereigene Abwehrstoffe gegen Krankheiten.
​
Links zu Wikipediaeinträgen