Fablegeckos

Vererbungslehre
Als erstes muss ich erwähnen, dass ich kein Biologe bin und mich aus diesem Grunde vermutlich "laienhaft" ausdrücke. Dennoch versuche ich wiederzugeben was ich selbst in den letzten Jahren zu diesem Thema von anderen Züchtern und Biologen gelernt oder mir selbst an Wissen über die Vererbungslehre erarbeitet und angeeignet habe.
Mutationen
Sie sind verantwortlich für die ganze Palette an Farbformen in der Leopardgeckozucht. Dazu möchte den passenden Abschnitt aus einem Wiki-Eintrag zitieren.
"Genome müssen nicht durch alle Generationen unverändert weitergegeben werden. Bei der Duplikation der Genome und bei der Verteilung der DNA während der Zellteilungen kann es zu Fehlern kommen. Die dabei entstandenen Veränderungen des Genoms können Auswirkungen auf den Phänotyp haben. Man bezeichnet solche Veränderungen als Mutationen und die dadurch von der vorangehenden Generation abweichenden Individuen als Mutanten. Mutationen sind eine der Voraussetzungen für die Evolution der Lebewesen."
Oft verwendete Begriffe und deren Bedeutung
- Heterozygot (oft abgekürzt als "het."):
Beide Allele tragen jeweils anderes Erbgut = mischerbig
- Homozygot
Zwei gleiche Allele = reinerbig
- Rezessiv
nicht ausgeprägtes Merkmal (z. B. Albino, Blizzard, Eclipse, Murphy Patternless)
- Dominant
voll ausgeprägtes Merkmal (z. B. Wild Typ, White & Yellow, Enigma)
- Genotyp
Erbgut welches ein Tier in sich trägt, das jedoch nicht äußerlich erkennbar ist
- Phänotyp
das Erscheinungsbild eines Tieres
Dominante / Rezessive Vererbung mit Hilfe einer vereinfachten Darstellung
Gehen wir davon aus, der große Kreis ist das Tier im Phänotyp, oder einfach gesagt, alles was rund und groß ist, ist ein Leopardgecko wie wir ihn kennen. Die zwei kleinen Kreise darunter sind seine Allele in denen er verschiedene Erbinformationen trägt. An den kleinen Kreisen können wir jetzt erkennen, ob das Tier "hets." hat, sprich ob es Träger für ein rezessives Gen ist oder eben nicht.
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Beispiel 1:
In diesem Beispiel sehen wir links oben ein Tier, das sowohl optisch (im Phänotyp) als auch genetisch ein reiner Wild Typ ist (alles ins grau, unser Merkmal für ein dominantes Gen, hier im Beispiel der Wild Typ).
Auf der rechten Seite oben sieht mal einen Albino. Dadurch das er optisch (im Phänotyp) ein Albino ist, ist er auch 100% Träger für dieses rezessive Gen. Aus diesem Grund werden die zwei kleinen Kreise ebenfalls weiß angezeigt (weiß ist in diesem Beispiel unsere Farbe für das Albinogen).
Wenn man diese beiden Tiere verpaart, sind die Nachzuchten in jedem Fall Träger des Albinogens, da das rechte Tier reinerbig ist.
Allerdings können mit dieser Verpaarung keine (optischen) Albino Nachzuchten entstehen. Dafür müssten beide Eltern das Gen trägen. Ob optisch (Phänotyp) oder nur genetisch (Genotyp) ist nur für die wahrscheinliche Chance eine solche Nachzucht zu erhalten wichtig.
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Beispiel 2:
Dieses Beispiel zeigt zwei Elterntiere die optisch (im Phänotyp) Wild Typen sind, beide sind jedoch Träger des Albinogens (ergo sind beide Elterntiere mischerbig). Wenn man diese beiden miteinander verpaart sieht die theoretische Vererbung an die Nachzuchten folgendermaßen aus;
1 x Wild Typ, 2 x Wild Typ het. Albino und 1 x Albino
Von den 3 Wild Typen sind theoretische 66%, also 2/3 der wildfarbenen Nachkommen Träger des Albinogens, sprich "het. Albino".
Da man als Züchter jetzt nur die 3 Wild Typen sieht, man aber deren genetisches Erbmaterial dem Phänotyp nicht entnehmen kann, werden diese Nachzuchten als "Wild Typ poss het. Albino" angegeben. Das "poss." steht hierbei für das englische Wort "possible" (übersetzt: eventuell / möglicherweise) da man den Nachzuchten ja nicht garantiert zuordnen kann, wer jetzt Träger des vererbten Albinogens ist. Manche Züchter schreiben noch die theoretische Wahrscheinlichkeit, in diesem Fall also 66%, dazu.
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Die unterschiedlichen Erbgänge im Überblick
- Dominant
siehe Beispiel 1 und Beispiel 2
- Co-Dominant
Als Beispiel nehmen wir einen Giant der das Ganze verdeutlichen soll. Ein Giant ist die heterozygote Form eines Super Giants. Sprich, ein Super Giant ist der Morph welches das Zuchtziel ist. Wenn ein Tier allerdings nicht ganz so groß ist, wie ein Super Giant es wäre, allerdings auch nicht so klein wie ein normales Tier, so ist es Genträger des Super Giant Merkmals und wird als Giant bezeichnet. Die Tatsache das man einem Tier seine heterozygoten Gene ansieht nennt man "intermediärer Phänotyp". Das selbe findet man bei einem Mack Super Snow und einem Mack Snow. Auch der Mack Snow ist nur die "Lightversion" eines Mack Super Snows. In diesem Fall bedeutet heterozygot, dass nur eine Kopie des Gens auf dem DNA Strang vorhanden ist. Homozygot wäre in dem Fall ein Mack Super Snow bzw. Super Giant. Bei den Super-Formen ist das Gen auf beiden Allelen vorhanden. Bei Mack Snow bzw. Giant hingegen ist es bloß auf einem Allel, also heterozygot, vorhanden.
- Rezessiv
siehe Beispiel 1 und Beispiel 2
- Polygenetisch
Auswahlzucht. Durch die Zucht über mehrere Generationen aus der Tiere mit den gewünschten Merkmalen immer wieder rückverpaart wurden um die Merkmale zu festigen bzw. noch mehr herauszuarbeiten. Rückverpaaren bedeutet das man zwei Tiere aus der selben Line miteinander kreuzt. Bruder mit Schwester, Mutter mit Sohn usw. So wurde zum Beispiel der Tangerine immer roter und der Bold Stripe immer klarer.
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- Intermediär
Abgeschwächte Merkmale der endgültigen Farbform
sind bereits erkennbar.
Giant - Super Giant
Mack Snow - Mack Super Snow



Beispiele für Farbformen / Erbgänge
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Dominant
Wild
Hypo
Enigma
​White & Yellow
Co-Dominant
Giant
​Mack Snow
Lemon Frost
Rezessiv
Bell Albino
Tremper Albino
​Rainwater Albino
Blizzard
​Murphy Patternless
Eclipse
​Black Pearl
​Marble Eyes
Polygenetisch
Black Night
​Tangerine Linien
Bold Stripes
​Bandit